Ob die Marke von 1.000.000 US-Dollar pro Bitcoin jemals erreicht wird oder nicht, mag aktuell als reine Spekulation anmuten. Schließlich hat die digitale Währung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal den Wert von 100.000 $ erreicht. Dennoch handelt es sich bei dieser Prognose um eine durchaus verbreitete Aussage, die viele Anhänger vorweisen kann. Diese beziehen sich auf einige Gedankenspiele und mögliche Anwendungsgebiete, durch welche sich der Bitcoin-Preis extrem positiv entwickeln könnte.
Drei der am häufigsten zitierten Anwendungsbeispiele beleuchten wir hier etwas näher:
Anwendungsfall 1: Die erste echte Investment-Innovation seit Jahrhunderten lockt institutionelle Investoren an
Wie Cathy Wood, die Gründerin und CEO der Investmentgesellschaft Ark Invest, kürzlich in einem Interview schilderte, ist Bitcoin beziehungsweise die Blockchain-Technologie, die erste gänzlich neue Anlageklasse seit dem 17. Jahrhundert. Dabei gleicht es gemäß Vergleichsprofilen, Entwicklung und Investmentkriterien am ehesten der Geldanlage in Immobilien. Setzt man nun also voraus, dass institutionelle Investoren Bitcoin zu einem vergleichbar hohen Prozentsatz ihren Portfolios beimischen würden, würde dies den Preis von Bitcoin geradezu beflügeln. Sollten tatsächlich Investmentagenturen, Pensionskassen oder auch Versicherungen gezielt etwa 6 ½ Prozent ihrer Vermögenswerte in Bitcoin umwandeln, würde dies einer Wertsteigerung von Bitcoin in der Größenordnung von einer halben Million US-Dollar entsprechen. Dadurch ließe sich für diese Anleger eine Risikostreuung und Diversifizierung erreichen und im gleichen Maße an der Wertentwicklung partizipieren. Die Steigerung würde sich dabei auf ein reines Plus in Relation zum aktuellen Kurswert beziehen und den angestrebten Wert von einer Million Dollar damit bereits zu einem Großteil erfüllen. So unwahrscheinlich dieses Szenario zunächst jedoch klingen mag, so realistisch ist es gleichfalls auch. Innerhalb des letzten Jahres haben bereits diverse Versicherungsgesellschaften und Investmentgesellschaften einen Teil ihrer Anlagen gezielt in Kryptowährungen umgeschichtet. Da Bitcoin als Vorreiter und Zugpferd der Branche hierbei eine besonders große Beliebtheit erfährt ist geradezu selbstverständlich. Ebenso, dass dieser Trend auch trotz oder gerade wegen dem aktuellen Kursrückgang nicht abzureißen scheint.
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Anwendungsfall 2: Unternehmen investieren in Bitcoin
Das zweite Szenario in welcher Form sich Bitcoin noch weiter als Investmentklasse etablieren könnte hat ebenfalls Cathy Wood ausgeführt. Dabei bezieht sie sich auf die Verwendung von Firmenkapital zur Anlage in Kryptowährungen. Dadurch könnten diese ebenfalls eine Risikostreuung und Absicherung für ungenutzte Barmittel erzielen. Darüber hinaus könnten ihnen die aktuell zu vermutenden Gewinne zudem einen zusätzlichen Anreiz liefern. Die medienwirksamsten Beispiele für ein entsprechendes Konzernverhalten gingen in den vergangenen Monaten bereits fulminant durch die Presse. Dabei wäre vornehmlich der Autobauer Tesla zu nennen, der Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte und zudem gezielt freies Kapital umwandelte oder auch der Finanzdienstleister Square. Nimmt man als Referenz die von Tesla angestrebten 10 % des Konzernkapitals, so würde dies einem Wertzuwachs von gut 400.000 US-Dollar für eine Bitcoin bedeuten. In Zeiten in denen die Bilanzen von Firmen, oftmals in Ermangelung attraktiver Anlagemöglichkeiten, Milliarden an Barvermögen ausweisen, könnte eine Anlage in digitale Währungen also besonders lohnend erscheinen. Eine regelrechte Flucht in eine allgemein akzeptierte digitale Währung wäre aufgrund des praktischen Nutzens also durchaus wahrscheinlich.
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Anwendungsfall 3: Das digitale Gold könnte echtes Gold als Währungsgrundlage ablösen
Bis 1971 ward er Goldpreis an den US-Dollar gekoppelt und somit die Grundlage des weltweiten Währungssystems. Dieses 1944 in Bretton Woods erstellte System begrenzte den Preis für eine Feinunze Gold auf maximal 35 Dollar. Staaten welche eine gewisse Menge an Bargeld in Umlauf bringen wollten, mussten hierfür eine gleichwertige Menge an Gold hinterlegt haben, um auf diesem Goldstandard ihre Banknoten und Münzen abzusichern. Der Präsident der Vereinigten Staaten Richard Nixon hob diese Bindung an die hinterlegte Goldmenge jedoch auf und bereits im Jahre 1973 wurden die entsprechenden Wechselkurse freigegeben. In der Folge schoss der Goldpreis bis auf einen Höchststand von über 1900 US-Dollar pro Feinunze im vergangenen Jahr. Sollte sich nun als neues Äquivalent zum historischen Goldstandard das digitale Gold Bitcoin etablieren, lägen die Vorteile für Banken und Staaten unmittelbar auf der Hand. Zu diesen würden neben der sicheren Verwahrung zugleich einfache Transfermöglichkeiten zählen. Ebenso wären die beispiellosen finanziellen Mittel dieser Akteure ein Garant für den sprunghaften Anstieg des Kurswertes von Bitcoin. Beispielrechnungen gehen dabei ebenfalls von einem Wertzuwachs in der Größenordnung von 500.000 US-Dollar pro Bitcoin aus. Zwar würde dieser einem Multiplikator von etwa 24 entsprechen, jedoch ist dies keineswegs unrealistisch. Eben diesen Multiplikator hat Bitcoin in der Vergangenheit bereits mehrfach erzielt, im Jahre 2017 sogar innerhalb der Einjahresfrist. Insbesondere wenn man von einem Erwartungshorizont von etwa 5 bis 10 Jahren ausgeht, ist dieses Szenario also nicht nur möglich, sondern erscheint auch sogleich deutlich realistischer.
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Dieses Anwendungsszenario wird ebenfalls von niemand geringerem als den Winklevoss-Zwillingen propagiert. Die Brüder Tyler und Cameron wurden 2017 als erste Bitcoin-Milliardäre bekannt und gründeten zudem mit „Gemini“ einen eigenen Krypto-Handelsplatz. Sie verglichen ebenfalls in einem Interview die Marktkapitalisierung von Gold und Bitcoin. Da Ersteres einen aktuellen Gegenwert von etwa 10 Billionen US-Dollar zu Bitcoin mit etwa 1 Billion aufweist, wäre eine Angleichung bei äquivalenter Bedeutung nicht nur realistisch, sondern nahezu unausweichlich. Nach ihrer Einschätzung ist die Wertentwicklung von Kryptowährungen und insbesondere Bitcoin noch immer im Anfangsstadium und ein tatsächliches Ende kaum abzusehen. Da Bitcoin durch die Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten Gold sogar merklich übertrifft, wäre eine Wertsteigerung über diese Marke hinaus sogar wahrscheinlich. Dementsprechend müsste der Kurswert von Bitcoin dann ebenfalls um gut 500.000 US-Dollar nach oben korrigieren. Dies begründeten sie allein an der Verknappung der verfügbaren Coins, da diese mit 21 Millionen begrenzt sind. Ein Großteil dieser ist zudem bereits verfügbar und der verbleibende Rest verringert sich mit steigender Intensität. Bei einer Gesamtanzahl von 46 Millionen Millionären weltweit könnte also beispielsweise nur jeder zweite überhaupt eine ganze Bitcoin erwerben, wodurch der Preis angelehnt an die ebenfalls begrenzte Ressource Gold entsprechend stark nach oben streben müsste. Die Furcht dabei außen vor zu bleiben, dürfte diesen Effekt sogar noch stark beschleunigen.
Fazit – Wird Bitcoin die 1.000.000 US-Dollar Marke erreichen?
Die aufgezeigten Anwendungsbeispiele zeigen die Vielseitigkeit und Möglichkeiten die Bitcoin zukünftig bieten kann. Dass diese drei geschilderten Nutzungsmöglichkeiten bereits eine Wertsteigerung auf mehr als 1.000.000 US-Dollar bedeuten würden (kumulativ betrachtet), ist dies keineswegs ein unrealistisches Kursziel. Vielmehr ist bei entsprechendem Anlagehorizont auch eine noch höhere Wertsteigerung möglich, wenn man die Überlegung mit einbezieht, dass die größten Player überhaupt in diesem Artikel noch überhaupt nicht betrachtet worden sind: Zentralbanken. Wenn diese anfangen würden, Bitcoin zu kaufen, um ihre eigenen Währungen zu decken (wie sie es früher mit Gold gemacht haben), würde dies aller Wahrscheinlichkeit nach zu noch höheren Kursen führen.
Die endgültige Entwicklung kann zwar nur die Zeit zeigen, jedoch sind die Möglichkeiten durchaus als positiv zu bewerten und lassen Großes hoffen.
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