Wird Paraguay der neue Bitcoin-Hotspot?

Das politische Umfeld und die Rechtslage in China haben sich in letzter Zeit so dramatisch negativ für den Bitcoin und seine Beteiligten entwickelt, dass die oft in China operierenden Miner und Mining Unternehmen nach alternativen Standorten suchen, um das Bitcoin Mining zu betreiben. China hat seinen Anti Bitcoin Kurs erheblich verschärft und sogar offiziell ein Verbot des Mining erlassen. Dabei ist vermutlich weniger Sympathie für das klassische FIAT-Währungssystem der Grund für diese Maßnahmen, sondern der Hauptgrund dürfte sein, dass China seine eigene Krypto Alternative Digital Yuan und die Firma Yuan Pay fördern will.

Da ist es natürlich eine einfache, aber effektive Lösung, die Konkurrenz Bitcoin quasi auszuschalten. In der Presse in Paraguay war jetzt ein Bericht zu lesen, dass Paraguay neues Mekka der Bitcoin Miner Community werden könnte. Die paraguayische Tageszeitung ambito berichtete von Plänen von 8 chinesischen Mining Companies, die eine Verlegung ihrer geschäftliche Aktivitäten nach Paraguay erwägen würden. Vom Volumen her soll es sich um über 500.000 ASIC-Systeme handeln, die in das Land im Herzen Südamerikas verlegt werden sollen.

Neue Gesetzgebung ermöglicht Bitcoin-Tätigkeit

Der Grund dafür, dass die Mining Firmen aus China Paraguay als möglichen alternativen Standort ins Auge gefasst haben, sind gesetzliche Veränderungen, die vom paraguayischen Staat geplant sind und die Bedingungen und das wirtschaftliche Umfeld für das Bitcoin Mining sehr freundlich gestalten sollen. Zwar wären Mining Firmen auch in Paraguay weiter reguliert, hätten aber wesentlich weniger Restriktionen als unter einem Bitcoin feindlichen Gesetzesklima in China zu erwarten. Die Mining Firmen für Bitcoin müssten sich von Paraguay lizenzieren lassen, würden quasi als Gegenleistung aber ein hohes Maß an Planungssicherheit erhalten, weil sie nicht mit dem Rausschmiss aus dem Land von einem Tag auf den anderen rechnen müssten. So könnte das Business Modell mit dem Bitcoin unter gesicherten gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bedingungen arbeiten. Konkret ist unter anderem geplant, dass die rechtliche Einstufung des Bitcoins gesichert wird.

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Nach dem Gesetz wäre der Bitcoin als „digitales Eigentum“ klassifiziert und Krypto-Mining würde als eigenständiger Wirtschaftszweig der Industrie anerkannt. Das wäre verbunden mit der Anerkennung des innovativen Charakters und des hohen Strombedarfes des Mining. Aber auch der Verbraucherschutz soll in der neuen Gesetzgebung nicht zu kurz kommen. So sollen Bitcoin Besitzer unter anderem Rechtssicherheit und Schutz vor missbräuchlicher Nutzung durch Unternehmen erhalten, die über die privaten Kunden-Schlüssel verfügen können. Auf diese Weise soll Missbrauch und Zweckentfremdung der Kunden Bitcoin verhindert werden.

Insgesamt ist das Gesetz zum Bitcoin maßgeschneidert auf die Zwecke und den Bedarf der Mining Farmen, die potenziell aus China nach Paraguay wechseln könnten. 6000 MW wurden in China zur Abschaltung gebracht. Das entspricht fast genau dem in Paraguay vorhandenen Energieüberschuss. Somit ist Paraguay der ideale Standort auch für stromintensive Mining Farmen. Weil es sich um einen Energieüberschuss handelt, wäre es auch keine Einbuße an Energie für die Bevölkerung oder die bestehende Wirtschaft und Infrastruktur, was auch die positive Stimmung gegenüber dem Bitcoin befördert. Es wäre eine Win-win-Situation für beide Seiten – Paraguay und die Miner.

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Paraguay bietet perfekte Konditionen für Miner-Firmen

In Paraguay findet die Bitcoin Mining Industrie perfekte Bedingungen, die das größte Problem des Bitcoins, den hohen Stromverbrauch, entschärfen. Weil der Staat in der Mitte Südamerikas pro Kopf gerechnet die höchste Quote in der Erzeugung von nachhaltiger erneuerbarer Energie hat, ist das Land perfekt für das stromintensive Bitcoin Mining, ohne dass es zu klimaschädlichen Effekten kommt. Paraguay schöpft seine Energie vor allem aus der Wasserkraft, die dort fast 100 % Quote an der Stromerzeugung hat. Und selbst hier gibt es noch den hohen Überschuss. Somit könnte die Bitcoin Industrie sicher planen und produzieren und dabei noch von den niedrigen Strompreisen profitieren. Und der Aufstieg der Mining Industrie würde Paraguay erheblich helfen. Eines der großen Probleme des Landes sind marode Stromnetze und eine mangelhafte Infrastruktur bei den Leitungen. Die Steuereinnahmen durch die Miner könnten hier nachhaltige Verbesserungen und Investitionen in das Stromnetz und die Infrastruktur bewirken und somit auch die Effizienz der Stromerzeugung durch Wasserkraft erheblich steigern, weil Verluste durch moderne Infrastruktur reduziert werden. Das wäre für beide Seiten ein sehr gutes Geschäft.

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Großes Interesse an Mining in Paraguay

Die geplanten Verbesserungen im gesetzlichen Umfeld in Paraguay für das Bitcoin Mining haben nicht nur das Interesse von chinesischen Minern geweckt. Auch aus anderen Staaten interessiert man sich für den Zukunfts-Standort Paraguay. Dazu zählen neben Taiwan auch andere Staaten. Aber auch die heimische Bergbauindustrie ist natürlich an einem Umstieg auf erneuerbare Ressourcen und nachhaltige Wirtschaft interessiert, weil auch in Paraguay ein Ende der schmutzigen fossilen Bergbau Tätigkeit irgendwann absehbar sein wird. Da bietet der saubere Bitcoin mit Wasserkraft eine zukunftsweisende Alternative.

Wie ist die „Bitcoin-freundliche“ Gesetzgebung in Paraguay zu bewerten?

Grundsätzlich ist der Bitcoin sicher eine Chance, dass viele Menschen, die die staatlichen Notenbanken und das FIAT-Währungssystem kritisch sehen, unabhängig von den zentralen staatlichen Regulierungen wie z.B. von den USA Zahlungen autonom und günstig durchführen können. Natürlich ist es wichtig, ein wesentliches Problem des Bitcoins zu lösen – seinen Strombedarf bzw. genauer gesagt seinen Strommix.

Das ist eine entscheidende Frage, weil gerade in Zeiten der weltweit von Medien und NGOs gehypten sogenannten „Klimakrise“ kaum eine Währung oder ein Zahlungsmittel allgemeine Akzeptanz finden wird, das einen übermäßig negativen CO2 Fußabdruck hätte. Der Bitcoin wird mithin langfristig nur Erfolg haben, wenn er dieses Problem löst und wirklich nachhaltig wird.

Dafür sind aber offenbar die Bedingungen in Paraguay sehr gut, weil die Stromfrage dort nachhaltig über Wasserkraft gelöst werden könnte. Insofern ist eine Pro-Bitcoin Politik und Gesetzgebung absolut zu begrüßen. Und auch die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen in China könnte so reduziert werden. Denn was nützt die Unabhängigkeit vom weltweiten staatlichen FIAT-Währungssystem und traditionellen Banken, wenn der Bitcoin und die Miner dafür unter die rigoroser werdende staatliche Kontrolle Chinas kommen?

Insofern ist Paraguay wirklich eine Alternative mit Potenzial für den Bitcoin und besonders das Bitcoin-Mining.

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