Der russische Präsident Putin hat sich in einem Interview mit dem großen US Network CNBC als Bitcoin Fan geoutet. Zumindest steht Putin aber dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Damit bezieht Putin erklärtermaßen eine Gegenposition zu vielen demokratischen Regierungen weltweit und deren Aufsichtsbehörden, die zunehmend restriktiv und regulierend gegen den Bitcoin und andere Kryptowährungen vorgehen.
Dort wird natürlich versucht, den Bitcoin zu regulieren, weil er von der Politik und dem Einfluss der staatlichen Notenbanken unabhängig ist. Dagegen erklärte Putin, dass Kryptowährungen durchaus eine Daseinsberechtigung hätten und grundsätzlich sogar in der Zukunft als gesetzliches Zahlungsmittel dienen könnten.
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Bitcoin-Zukunft für Ölexport – aber derzeit noch keine realistische Alternative
Putin schließt auch grundsätzlich nicht aus, dass der Bitcoin und andere Kryptowährungen in der Zukunft auch für den Zahlungsverkehr im Ölexport und für andere Energielieferungen und Rohstoffe durch Russland genutzt werden könnten. Allerdings sei die Zeit dafür noch nicht gekommen. Der USD ist somit auch für Putin noch das Maß aller Dinge, wenn es um Russlands Ölexporte und Gaslieferungen an das Ausland geht.
Allerdings kann es sein, dass der Bitcoin derartige Funktionen in der Zukunft übernehmen kann. Gleichzeitig sieht Putin aber auch kritische Punkte beim Bitcoin wie den hohen Energiebedarf, der beim Mining anfällt (hier alles zur Funktionsweise von Bitcoin Mining). Insofern liegt Putin da sogar auf einer Linie mit Klimaaktivisten. Putin sieht aber große Chancen, wenn diese Probleme gelöst werden, dass der Bitcoin auch als Wertaufbewahrungsmitteln eine Zukunft haben wird. Dann muss das russische Finanzsystem auf diese Entwicklung vorbereitet sein.
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Krim-Sanktionen Grund für alternative Überlegungen zum USD
Ein Grund für Putins Bitcoin freundliche Aussage dürfte die Überzeugung in Moskau sein, dass die USA seit den Krim-Sanktionen nach 2014 den US-Dollar auch als eine Art Waffe einsetzen würden. Somit ist Russland allen Alternativen, die den USD als Hauptwährung im Ölhandel ersetzen könnten, aufgeschlossen gegenüber. Nach Putins Meinung ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Bitcoin diese für Russland so existentielle Funktion erfüllen kann.
Russlands vorsichtige Öffnung für den Bitcoin
Grundsätzlich verbleibt es zwar in Russland (noch) bei der Position der Ablehnung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel, wie auch Putins Sprecher bekräftige. Der Bitcoin wird aber auch gesetzlich erstmals abgesichert. Gleichzeitig versicherte Russland außerdem, dass es nicht den totalitären Weg Chinas verfolgen werde und seinen Bürgern die Zahlung mit Bitcoin nicht in Gänze verbieten werde. Stattdessen wurden bereits eine Teil-Regulierung mit dem Gesetz über digitale Vermögensanlagen beschritten und umgesetzt. Putins Aussage dürfte diesen moderaten Weg weiter verstärken.
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