Jüngst tagte der parlamentarische US-Finanzausschuss unter der Leitung des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Dieser bezog in der Diskussion rund um Bitcoin klar Stellung und schloss ein Verbot der Kryptowährung aus. Im Gegensatz zur chinesischen Regierung sieht Powell keine Veranlassung zu einem solch drastischen Schritt.
Ein Generalverbot wird ausgeschlossen
Jerome Powell ist nach eigener Aussage der Meinung, dass die amtierende US-Regierung eine Regulierung von digitalen Währungen auf Bundesebene veranlassen müsse. Allerdings bestünde laut Powell „keine Absicht“, ein generelles Verbot für Bitcoin bzw. andere etablierte Kryptowährungen auszusprechen. Mit seiner Stellungnahme beantwortete der US-Notenbankchef die Anfrage des republikanischen Abgeordneten Ted Budd. Im Kern lehnt Powell demnach ein Verbot von Kryptowährungen, wie es in China beschlossen worden ist, grundsätzlich ab.
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Zentralbank-Digitalwährung im Fokus der Bestrebungen
Ted Budd, welcher im Repräsentantenhaus den US-Bundesstaat North Carolina vertritt, stellte seine Frage an Powell aufgrund dessen vorhergegangenen Äußerungen zum digitalen US-Dollar sowie zu sogenannten Stablecoins. In dieser Stellungnahme sieht Jerome Powell eine Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) als die deutlich bessere Alternative zu diversen Kryptowährungen sowie zu Stablecoins an.
Laut Powell handele es sich bei Stablecoins letztendlich um Geldmarktfonds oder Einzahlungen bei einer Bank, welche dem Zugriff durch die zuständigen Behörden ausweichen würden. Unter dem Kredo „Gleiche Funktion, gleiche Regulierung“ sieht Powell in diesem Zusammenhang einen erheblichen Nachholbedarf im Bereich der Regulierung.
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US-Notenbank wägt Vor- und Nachteile von CBDC ab
Eine Zentralbank-Digitalwährung ist bei der US-Notenbank (Fed) bereits seit geraumer Zeit im Gespräch und sorgt allem Anschein nach hin geschlossenen Türen für erhebliche Diskussionen und den beteiligten Gremien. Bislang ist die „Federal Reserve“ vor dem Hintergrund der geführten Debatten noch zu keinem Ergebnis gekommen, welches der Öffentlichkeit präsentiert werden könnte. Allerdings ist die US-Notenbank derzeit intensiv damit beschäftigt, Vor- und Nachteile einer Zentralbank-Digitalwährung herauszuarbeiten und auf dieser Basis mögliche Risiken für die US-amerikanische bzw. globale Finanzwirtschaft abzuwägen.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat maßgeblichen Einfluss auf das sogenannte „Federal Market Committee“. Dieses regelmäßig tagende Gremium kann einschneidende Maßnahmen für die Geldpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika verabschieden. So hat sich das Komitee zum Beispiel erst vor kurzer Zeit für die Verlängerung der bestehenden Corona-Hilfsprogramme entschieden. Die baldige Beendigung der Rückkäufe von Anleihen haben die Mitglieder des „Federal Open Market Committee“ ebenfalls beschlossen. Insbesondere bei dieser Entscheidung hatte neben dem Aktienmarkt der Markt für digitale Vermögenswerte enorm stark reagiert und für heftige Turbulenzen gesorgt. Mittlerweile haben sich die jeweiligen Märkte allerdings wieder beruhigt.