Bitcoin verkaufen – Wo, wie und wann macht es in Deutschland am meisten Sinn?

Kryptowährungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Denn in den letzten Jahren etablierten sich digitale Währungen als Mittel zur Geldanlage. Mittlerweile ist der globale Kryptomarkt über zwei Billionen US-Dollar schwer. Dabei kommt dem Bitcoin als älteste, beliebteste und wertvollste Kryptowährung große Bedeutung zu. Wenn ihr Bitcoins in der Vergangenheit gekauft habt, werdet ihr euch irgendwann die Frage stellen, wie die Bitcoins wieder verkauft werden können.

Wann macht der Verkauf von Bitcoin Sinn?

Zunächst stellt sich die Frage nach dem idealen Zeitpunkt für den Bitcoin-Verkauf. Neben der konkreten Kursentwicklung und erzielten Rendite der Bitcoin-Hodler sollten auch steuerliche Aspekte in die Entscheidung einfließen, wann man die Bitcoins verkaufen sollte. Zunächst handelt es sich beim Bitcoin und anderen Kryptowährungen weder um eine Währung noch um Einkünfte aus Kapitalvermögen. Vielmehr wird der Verkauf von Bitcoin als ein privates Veräußerungsgeschäft eingestuft. Deshalb unterliegt der zu versteuernde Gewinn grundsätzlich dem persönlichen Steuersatz.

Allerdings können Bitcoin-Fans unter Umständen davon profitieren, dass die Gewinne steuerfrei sind. Dabei kommt es immer auf die Zeitspanne zwischen dem Kauf und dem Verkauf an. Wer die Bitcoins über ein Jahr lang in seinem Besitz hat und erst im Anschluss verkauft, muss keine Steuern bezahlen. Die Höhe des Gewinns ist irrelevant, zugleich müsst ihr die Bitcoin-Gewinne noch nicht einmal in der Steuererklärung angeben.

Falls Anleger ihren Bitcoin-Bestand jedoch vor Jahresfrist auflösen, ist der beim Verkauf erzielte Ertrag entscheidend. Denn es gilt eine Freigrenze von 600 Euro. Wenn ihr diese Freigrenze nicht überschreitet, ist der Bitcoin-Gewinn steuerfrei. Sobald die Freigrenze nur um einen Euro überschritten wird, ist der vollständige Gewinn steuerpflichtig. Doch Vorsicht – die Freigrenze von 600 Euro gilt für alle privaten Veräußerungsgeschäfte inklusive dem Bitcoin-Verkauf.

FIFO-Methode – first in, first out

Bei der FIFO-Methode (First-in-First-out) handelt es sich um eine Technik, um die Haltedauer für die Bitcoins zu ermitteln, die dann im Anschluss ordnungsgemäß versteuert werden können. Wer häufig Bitcoins kauft, verkauft oder ggf. via Sparplan investiert, hat es nicht leicht, die exakten Daten für den Kauf und Verkauf zu ermitteln. Damit das Versteuern dennoch kein Problem darstellt, gibt es die FIFO-Methode. Dabei werden immer diejenigen Bitcoins zuerst verkauft, die auch als Erstes gekauft wurden.

Wie kann man Bitcoin verkaufen?

Wer Bitcoin verkaufen möchte, kann dafür unterschiedliche Möglichkeiten nutzen. Im folgenden Abschnitt schauen wir uns drei Möglichkeiten an, um den Bitcoin-Bestand aufzulösen oder zu reduzieren – hoffentlich mit ordentlich Kursgewinnen. Dabei ist die erstgenannte Methode über die verschiedenen Broker oder Handelsplattformen die mit Abstand beliebteste Vorgehensweise bei den Krypto-Fans.

Handelsplattform

Die einfachste Methode, um Bitcoin zu verkaufen, ist der Weg über Online-Broker und Handelsplattformen. Denn immer mehr Anbieter haben auch Kryptowährungen, allen voran die wertvollste Währung Bitcoin, in ihrem Angebot. Infolgedessen ist es mit einem Depot oder Konto beim Broker möglich, die eigenen Bitcoins zu verkaufen.

Die Handelsplattformen und der Broker interagieren mit Käufer und Verkäufer. Automatisch wird innerhalb weniger Sekunden der Verkauf getätigt, die Bitcoins haben nun einen neuen Besitzer. Die aktuellen Kurse ergeben sich dabei immer aus Angebot und Nachfrage. Ihr könnt eure Bitcoins somit immer nur zu dem Preis verkaufen, zu welchem ein anderer bereit ist, die Bitcoins zu kaufen.

Direkter Handel

Im digitalen Zeitalter ist der Handel mit digitalen Währungen einfacher denn je. Um die Bitcoins zu verkaufen, kann man einfach einen gängigen QR-Code nutzen. Wer beispielsweise an Freunde oder Bekannte den Bitcoin verkaufen möchte, kann nach dem Erhalt des Geldes den Bitcoin-Bestand auf ein individuelles Wallet transferieren. Da die aktuellen Kurse für den Bitcoin immer einsehbar sind, ist auch die Preisverhandlung kein Problem.

Geldautomat

Bei einem Bitcoin-Geldautomat handelt es sich nicht um einen konventionellen Geldautomat. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland bereits einige Exemplare (https://coinatmradar.com/country/80/bitcoin-atm-germany/). Allerdings dominiert Nordamerika, wenn es um die Verteilung der BTC-ATMs geht. An den Bitcoin-Geldautomaten könnt ihr Bargeld abholen und gegen die Bitcoins in eurem Besitz eintauschen. Häufig sind die Bitcoin-Automaten jedoch relativ teuer.

Wo kann man den Bitcoin verkaufen?

Wer sich endgültig für die Trennung von den eigenen Bitcoins entschieden hat, muss noch die ideale Plattform finden. Bereits bei der Auswahl einer Handelsplattform für den Kauf ist Sorgfalt angeraten. Im folgenden Abschnitt schauen wir uns sechs Plattformen an, mit welchem man Bitcoins problemlos verkaufen kann. Besonders wichtig sind für die BTC-Hodler die Handhabung auf der Plattform, damit der Verkauf reibungslos und schnell über die Bühne geht, sowie die Gebühren, die andernfalls die Rendite beträchtlich mindern können.

Bitcoin.de

Anleger können über den deutschen Börsen-Marktplatz Bitcoin.de ihre Bitcoins schnell verkaufen. Bitcoin.de verlangt dafür eine Handelsgebühr in Höhe von 0,5 %, die sowohl vom Käufer als auch Verkäufer der Bitcoins verlangt wird. Bei einer Nutzung vom Express-Handel, der automatisiert und schneller den Krypto-Kauf und -Verkauf abwickelt, beträgt die Handelsgebühr nur 0,4 %.

Bei Bitcoin.de handelt es sich um eine 2011 gegründete Handelsplattform für Bitcoins und andere Kryptowährungen, bei welchen Nutzer die Transaktionen direkt und sicher untereinander durchführen können. Zugleich besitzt Bitcoin.de als einziger Bitcoin-Handelsplatz eine direkte Schnittstelle an die traditionellen Banken, sodass die Zahlungsabwicklung über das eigene Bankkonto bei der Fidor Bank AG läuft.

BISON App

Die BISON App ist das Krypto-Angebot der Börse Stuttgart. Dabei gibt es aktuell sieben Kryptowährungen im Angebot der BISON App, darunter auch den Bitcoin. Für die Transaktionen fallen bei BISON keine Gebühren an. Das Gleiche gilt für die Ein-, Auszahlungen sowie die Verwahrung. Lediglich ein Spread muss anteilig pro Kauf oder Verkauf entrichtet werden. Dieser kann nach Marktgegebenheiten und Liquidität variieren, beträgt jedoch normalerweise 0,75 %.

eToro

Der zypriotische Online-Broker eToro überzeugt mit einer strengen Regulierung und zuverlässigen Handhabung. Denn die Handelsplattform wurde mehrfach ausgezeichnet. Zugleich kann man hier via Desktop-Version oder App Bitcoins verkaufen. Dabei verlangt eToro keinerlei Gebühren für die Durchführung der Transaktionen. Für den Verkauf von Bitcoins wird lediglich der Spread fällig, der transparent 0,75 % beträgt. Allerdings sollten Bitcoin-Fans nicht vergessen, dass eToro bei der Auszahlung von Guthaben eine 5-USD-Gebühr verlangt.

Kraken

Bei Kraken handelt es sich um eine Krypto-Börse aus den USA, die 2011 gegründet wurde. Die Kraken-Kryptobörse ermöglicht dabei den Handel zwischen digitalen Coins und FIAT-Währungen. Je nach Methode für die Einzahlung können Kunden mit einem Kraken-Konto gebührenfrei Geld transferieren. Bei den Gebühren gibt es eine Spanne zwischen 0 % und 0,26 % vom Gesamtwert des Verkaufs. Wenn das Geld im Anschluss transferiert werden soll, ist die SEPA Überweisung über die Fidor Bank die günstigste Methode. Denn hier fallen nur neun Cent Gebühr pro Auszahlung an.

Binance

Bei Binance handelt es sich um eine chinesische Handelsplattform für Kryptowährungen. Diese gehört zu den größten Krypto-Exchanges der Welt. Der P2P-Handel über Binance erfolgt kostenlos ohne Gebühr. Die Einzahlung via SEPA-Überweisung ist kostenlos, wer jedoch via Kreditkarte sofort investieren möchte, entrichtet eine Gebühr in Höhe von fast 4 %. Für die Handelsgeschäfte veranschlagt Binance eine Pauschale in Höhe von 0,1 % in Höhe des jeweiligen Umsatzes. Ihr müsst folglich 0,1 % eures Bitcoin-Werts bezahlen, wenn ihr die Bitcoins direkt über die Handelsplattform Binance verkaufen wollt.

Bybit

Ebenfalls möglich ist der Bitcoin-Verkauf über die Krypto-Derivate-Börse Bybit, die im Jahr 2018 in Singapur gegründet wurde. Gebühren für die Ein- oder Auszahlung gibt es nicht. Allerdings können Auszahlungen währungsabhängig Umrechnungsgebühren verursachen. Für den Verkauf von Bitcoin fallen Gebühren in Höhe von 0,025 % an.

Das Fazit: Bitcoin verkaufen – was müsst ihr wissen?

Der Bitcoin-Verkauf gelingt spielerisch leicht. Der beste Weg ist der Verkauf über eine erfahrene und zuverlässige Handelsplattform, auf welcher die Bitcoins veräußert werden können. Dabei übernehmen der Broker oder die Krypto-Handelsplattform alles Erforderliche, um die Transaktion abzuwickeln. Wer Gewinne über 600 Euro realisieren möchte, hält die Bitcoins bestenfalls für über ein Jahr. Denn dann ist der Verkauf der Coins der wertvollsten digitalen Währung der Welt vollständig steuerfrei.

>> Hier zeigen wir euch wir Ihr Bitcoins sicher kaufen könnt: Bitcoin kaufen – Welche Möglichkeiten habe ich?

Schreibe einen Kommentar