El Salvadors Präsident Bukele ist allem Anschein nach ein waschechter Internet-Troll. So hat das amtierende Staatsoberhaupt auf der Bitcoin-Plattform „Número Uno“ sowie auf Twitter verlauten lassen, dass die Regierung den sogenannten Dip (kurzfristiger Preisrückgang) gekauft und nun zusätzliche 420 Bitcoin (BTC) in El Salvadors Besitz sind.
Dabei ist es womöglich von Bedeutung zu wissen, dass die Zahl 420 in der Cannabis-Szene weltweit als Zeichen des Konsums des Rauschmittels verstanden wird. Die Ziffer selbst geht auf eine Geschichte aus dem Jahr 1971 zurück, wonach sich damals Cannabis-Konsumenten um 4:20 PM trafen, um nach einer Plantage zu suchen.
Durch den jüngsten Zukauf wächst El Salvadors Bitcoin-Schatz auf 1.120 BTC. Umgerechnet entspricht diese einem Vermögen von circa 67,7 Millionen US-Dollar. Vor diesem Hintergrund ist das Land derzeit gemessen am Bitcoin-Bestand hinter Bulgarien sowie der Ukraine die drittreichste Nation weltweit. Während sich die beiden ersten Länder BTC durch Beschlagnahmungen eher zufällig angeeignet haben, forciert El Salvador hingegen eine aktive Investitionsstrategie.
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Eine attraktive Anlagemöglichkeit
Der seit 2019 amtierende Präsident Nayib Bukele ist nach eigener Aussage ein überzeugter Bitcoin-Investor. In diesem Zusammenhang war er maßgeblich an der Entwicklung des Bitcoin-Gesetzes beteiligt, welches die digitale Währung seit vergangenem September als gesetzliches Zahlungsmittel legitimiert. Seit diesem Moment setzt sich Bukele stark für die Weiterentwicklung der Bitcoin-Politik ein und scheint sich Schritt für Schritt gegen alle Widerstände in der Bevölkerung durchzusetzen.
Derzeit macht es den Anschein, als würden die Bürger El Salvadors die Funktion von Bitcoin zu verstehen und legen ihre Skepsis zur Seite. Allerdings tendieren die meisten Menschen des Landes nach wie vor dazu, die Kryptowährung vielmehr als eine alternative Form der Anlagemöglichkeit und nicht als Zahlungsmittel zu betrachten.
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Positive BTC-Kursentwicklung steigert Akzeptanz
Seit der Verabschiedung des Bitcoin-Gesetzes ist der Kurs der Kryptowährung um satte 32 Prozent angestiegen. Wer demnach zu Beginn 30 US-Dollar in das „Chivo“-Walltet investiert hat, kann sich mittlerweile an einer üppigen Rendite erfreuen. Derartige Entwicklungen steigern unter der Bevölkerung die Akzeptanz für BTC, sodass aktuell ein großer Zuspruch zu verzeichnen ist.
Aufgrund der Tatsache, dass die Zuordnung der digitalen Brieftasche auf einer personalisierten Identifikationsnummer basiert und die zuständige Behörde vergleichsweise locker mit der Zuteilung umgeht, konnten sich Betrüger allerdings auf Kosten anderer Mitbürger bereichern. Wie einige Medien des Landes berichten, kam es indes sowohl zu polizeilichen Ermittlungen als auch schon zu Festnahmen.
Lagerung von Bitcoins in El Salvador unklar
Noch ist unklar, wie die Regierung El Salvadors ihr digitales Vermögen lagert. Im Gegensatz dazu steht ein berechtigtes Interesse daran, wie die Coins verwaltet bzw. verwahrt werden. Einem Großteil der Bevölkerung ist in diesem Zusammenhang klar, dass Präsident Bukele ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt und kein Chef eines Unternehmens ist. Skeptiker werfen Bukele jedoch vor, dass er sich als CEO eines Weltkonzerns betrachtet und dabei das Wohl der eigenen Bevölkerung zu kurz kommen lässt.