Positives Zeichen? – US-Börsenaufsicht SEC vertagt Entscheidung über Bitcoin-ETFs

Bereits seit mehreren Jahren bemühen sich prominente US-Finanzdienstleister um die Zulassung von Bitcoin ETFs in den USA. Bis zuletzt stellte sich die zuständige US-Behörde quer, doch Bloomberg Analyst und Marktexperte Eric Balchunas glaubt, dass auf Bitcoin und anderen Kryptowährungen wie Ethereum basierende ETFs kurz vor der Zulassung stehen.

Entscheidung noch im Oktober?

Die US-Amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde SEC) hat ihre Entscheidung über vier Anträge für börsengehandelte Bitcoin-Fonds (ETFs) verschoben. Die SEC teilte mit, dass sie den ursprünglichen Prüfungszeitraum für diese Anträge um weitere 45 bis 60 Tage verlängert.

Bloomberg Analyst Eric Balchunas postete hierzu auf Twitter: „Ja, die SEC hat die Zulassung von Bitcoin-ETFs gestoppt, ABER nur für die physisch besicherten ETFs nach dem 33 Act. Die Futures-ETFs unter dem ’40 Act (die Gensler liebt) sind sehr lebendig und wahrscheinlich im Zeitplan (wir denken, 75 % Chance im Oktober genehmigt).“

Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler hatte im Vorfeld bereits wiederholt angedeutet, dass börsengehandelte Terminkontrakte bessere Chancen auf die Genehmigung der Behörde haben als diejenigen, die auf Spot-Bitcoin aufbauen. Aus seiner Sicht könne mit diesen am besten der Investorenschutz gewährleistet werden.

Die Anträge wurden von den ETF-Anbietern WisdomTree, Kryptoin, Valkyrie und Global X eingebracht. Von den vier möglichen ETFs sind drei an den Kurs von Bitcoin gebunden, einzig Valkyrie plant einen ETF, der an den Bitcoin-Terminmarkt gekoppelt wird. Insgesamt wurden allerdings bereits mehr als 40 Anträge von Investmentfirmen an die SEC gestellt, die an Bitcoin gebundene ETFs auflegen wollen.

>> Ein weiterer Kandidat für einen Bitcoin ETF (sogar physisch hinterlegt): Die Kooperation zwischen Galaxy Digital und Invesco.

Wie wahrscheinlich ist die Zulassung?

Als weiteres positives Indiz wertete Eric Balchunas den Rückzug der Ethereum ETFs durch VanEck und Proshare. In einer ganzen Reihe von Tweets schrieb er, dass die jüngsten Rücknahmen von Ethereum (ETH) Exchange Traded Funds durch VanEck und ProShares ein gutes Zeichen für Bitcoin Futures-ETFs sind und dass diese bald von der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) genehmigt werden könnten. Der Rückzug der Ethereum ETFs zeigt, dass die SEC in regelmäßigem Kontakt mit den Emittenten steht und darauf besteht, dass alle Macken ausgebügelt werden. Da im Bereich der Bitcoin ETFs keine solchen Rückzüge verzeichnet werden können, scheint die SEC keine groben Bedenken zu haben, die Zulassung scheint keine Frage des „ob“, sondern eine Frage des „wann“ zu sein.

Brancheninsider vermuten hinter vorgehaltener Hand, dass unter allen Unternehmen, die bis dato einen Bitcoin ETF beantragt haben, Grayscale Investments (GBTC) die besten Chancen auf Genehmigung hat. Grayscale ist schon heute der größte Bitcoin Vermögensverwalter der Welt. Jedenfalls dürfte die Zulassung des ersten Bitcoin ETFs die technischen Indikatoren von Bitcoin beflügeln. Allgemein wird erwartet, dass ein Einstieg von zahlreichen traditionellen Investoren den Wert von Bitcoin beflügelt. Schon heute beträgt der, in ETFs geparkte Gesamtwert von börsengehandelten Handelswarenprodukte, auf etwa 263 Milliarden US-Dollar.

SEC-Chef Garry Genslers Worte zeigen, dass die SEC an Bitcoin ETFS interessiert ist, die Zulassung scheint nur noch eine Frage der Zeit. Auch Experten glauben, dass die Einführung in den nächsten Wochen geschieht, jedenfalls sind die neuen Fristen, innerhalb derer die SEC ihre Entscheidungen treffen muss, der 21. November (Global X), der 8. Dezember (Valkyrie), der 11. Dezember (WisdomTree) und der 24. Dezember (Kryptoin).

>> Update: Inzwischen ist der erste Bitcoin Futures ETF an der New Yorker Börse gelistet.

Schreibe einen Kommentar